«WIR – за МИР

Sprachentag Russisch 2024 ein Zeichen für den Frieden

an der Freien Waldorfschule Essen am Mittwoch, dem 20.11.2024


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Russisch als Sprache eines verbindenden Miteinanders!

Immer noch herrscht Krieg zwischen Russland und der Ukraine, es sterben Menschen. Russisch ist die Sprache des Aggressors in diesem Krieg, und wir erleben, wie diese Sprache an verschiedenen Orten mit unterschiedlichen Zielsetzungen stark politisch aufgeladen und instrumentalisiert wird.

Russisch ist aber auch die Muttersprache vieler geflüchteter Ukrainer:innen, es ist die Sprache russischer Oppositioneller und Kriegsgegner, die unter hohem persönlichem Einsatz ihre kritische Haltung zum Ausdruck bringen. Es ist Muttersprache von Mitbürger:innen hier mit Wurzeln in Ländern der ehemaligen Sowjetunion, Herkunftssprache vieler unserer Schüler:innen. Und auch die Sprache von uns Russischlehrer:innen, die wir lieben und weitergeben möchten.

An unseren Schulen erleben wir in der Arbeit mit geflüchteten Familien, wie die russische Sprache Austausch und Verstehen gerade jetzt ermöglicht. Vielerorts sind entgegen den Befürchtungen die Anwahlzahlen zu Russischkursen nicht eingebrochen, sondern stabil geblieben – und das ist gut so. Es wäre falsch, jetzt aufzuhören, Russisch zu lehren und zu lernen. Aber wir als Russischlehrerverband meinen, dass es – wie immer schon – auch wichtig ist, unsere Schüler:innen erleben zu lassen, dass sie in ihrem Interesse an der russischen Sprache nicht allein sind, dass Russisch das Potenzial hat, sehr unterschiedliche Menschen miteinander in Verbindung zu bringen, und dies auf eine friedliche und freundschaftliche und kooperative Art und Weise. Das gilt für unseren Unterricht und kann auch darüber hinaus gelten.

Diese Überlegungen motivieren uns, in diesem Schuljahr erneut einen Sprachentag Russisch unter dem Motto «WIR – за МИР» – „Ein Zeichen für den Frieden“ zu organisieren. Wir möchten junge Menschen unterschiedlichster Herkunft und Biographie zusammenbringen, die sich für die russische Sprache interessieren. Wir greifen unser Konzept des erfolgreichen Sprachentags von vor zwei Jahren auf und planen keinen Wettbewerb im Gegeneinander, sondern einen Projekttag, mit dem wir integrativen Austausch, produktive Kooperation und Offenheit gegenüber dem Anderen fördern wollen und so ein Zeichen für friedliche Verständigung gerade auch mittels der russischen Sprache setzen möchten.