Fortbildung am 15.11.2023 am Westfalenkolleg Dortmund

Im schriftlichen Abitur 2025 werden Russischlerner in den fortgeführten Grundkursen und Leistungskursen erstmalig auch Hörverstehensaufgaben zu bewältigen haben. Um ihre Schülerinnen und Schüler auf diese neue Herausforderung möglichst gut vorzubereiten, hatten sich knapp 30 Fachkolleginnen und -kollegen am Mittwoch, dem 15. November 2023, zu einem ganztägigen Russisch-Workshop in Dortmund eingefunden. Das dortige Westfalen-Kolleg, an dem das Fach Russisch mit großer Tradition und Kontinuität fester Bestandteil im Kanon der angebotenen Fremdsprachen ist, hatte umgehend Bereitschaft signalisiert, Gastgeber der Veranstaltung zu sein und empfing die Teilnehmer sehr freundlich und in allen Belangen bestens vorbereitet.

Der Workshop wurde in einer gelungenen Kooperation zwischen dem Russischlehrerverband NRW e.V. und dem Fachdezernat Russisch für NRW vorbereitet und durchgeführt. Als versierte Referentin konnte Frau Prof. Dr. Anastasia Drackert, Wissenschaftliche Direktorin der Gesellschaft für akademische Studienvorbereitung und Testentwicklung e.V., vormals Junior-Professorin für Fachdidaktik der slawischen Sprachen an der Ruhr-Universität Bochum, gewonnen werden.

Nach einer herzlichen Begrüßung der Angereisten durch den Vorsitzenden des Russischlehrerverbandes NRW, Klaus Sewing, erläuterte Herr Michael Wlochal, landesweiter Fachdezernent für Russisch, zunächst die Neuerungen im Format des schriftlichen Abiturs und stellte Beispielaufgaben auf Abiturniveau vor, die die Teilnehmenden gemeinsam bearbeiteten und zu denen sie im Anschluss wertvolle Rückmeldungen aus ihrer Praxis-Perspektive einbrachten. Für etwa zehn der anwesenden Kolleginnen und Kollegen war das Kennenlernen von Beispielaufgaben besonders wichtig, da sie aktuell in den Kursformaten GK fortgeführt bzw. LK unterrichten.

Im Anschluss an diese Vorstellung einer Zielperspektive hinsichtlich der zu entwickelnden Hörverstehenskompetenz bei Schülerinnen und Schülern erläuterte Frau Prof. Drackert zunächst einige theoretische Grundlagen zur Schulung des Hörverstehens in der Fremdsprache und verdeutlichte den Teilnehmenden in praktischen Übungen Potentiale und Grenzen verschiedener Aufgabentypen. Nach der Mittagspause mit köstlichem Borschtsch mit Smetana in der Schulkantine und der Möglichkeit auch zu wertvollem informellen Austausch wurden die Kolleginnen und Kollegen über Qualitätsstandards der Item-Formulierung in Aufgaben informiert und erprobten die neu erworbenen Kenntnisse dann sogleich, indem in Kleingruppen zu Hörtexten auf verschiedenen Niveaus verschiedene Aufgabentypen entwickelt und anschließend die Ergebnisse einer gemeinsamen kritischen Würdigung unterzogen wurden.

Mit einigen Hinweisen zur Recherche geeigneter Audiofiles sowie Möglichkeiten der Nutzung von KI-Tools zur Erstellung passender Lehrmaterialien endete für alle ein intensiver, arbeitsreicher Tag, an dessen Ende die teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen mit vielfältigen neuen Kenntnissen, Klarheit über neue Herausforderungen und wichtigem handwerklichen Know-How für die Vorbereitung ihrer Schülerinnen und Schüler die Heimreise antreten konnten. Gerade rechtzeitig noch vor dem drohenden Bahn-Streik!